Nachrichten und Berichte
... werden nicht mehr systematisch gepflegt. Es gibt einfach zu viel Input und zu wenig wird damit bewirkt. Die Erkenntnisse sind da, sie werden publiziert. Jetzt heißt es, am Umsetzungsproblem zu arbeiten ... .
Wir haben Agrarindustrie noch immer satt!
Bereits zum zehnten Mal machte sich am 18.01.2020 die Zivilgesellschaft zusammen mit Bäuer*innen auf den Weg nach Berlin. 27.000 Menschen forderten auf der Wir haben es satt!-Demo umgehende Kursänderungen hin zu einer giftfreien und menschenwürdigen, einer sozial gerechten und zukunftsfähigen Landwirtschaft. Die deutlichsten Worte fand Dr. Vandana Shiva. Die indische Umwelt- und Sozialaktivistin ist Trägerin des alternativen Nobelpreises und rief zu zivilem Ungehorsam auf, um Politik und Wirtschaft im verbleibenden Zeitfenster zu sinnvollen Entscheidungen zu bewegen. Die Demonstration wurde getragen von zahlreichen Schüler*innen von Fridays for Future, Veganier*innen und Aktivist*innen von Extinction Rebellion. Reden/ Bilder/ Presse.
Befreit den Boden: hunderte AktivistInnen blockieren Yara-Düngemittelfabrik
Hunderte Menschen der Kampagne Free the Soil blockierten vom 23.-24.09.2019 die Eingangstore zur YARA-Düngemittelfabrik in Brunsbüttel. Umgeben von zwei Atomkraftwerken und mit Anschluss an die Elbe produziert YARA dort das giftige Ammoniak, dass an anderen Standorten des Konzerns zu Stickstoffdünger verarbeitet wird. Im Vorfeld der Aktionen fand ein Klimacamp in St. Margarethen statt, zu dem auch zahlreiche Menschen aus dem Umland erschienen. Es bot vielfältige Begegnungsstätten, um über die Zukunft der Landwirtschaft und die Zukunft unserer Zivilisation zu diskutieren. Während des gesamten Zeitraums verliefen die Aktionen des zivilen Ungehorsams von Seiten der Aktivisten gewaltfrei.
Mehr… Weniger…Klimaschutzgesetz-Petition erfolgreich!
Mehr als 70.000 Menschen sprachen sich im Rahmen einer Online-Petition für einen wirksamen Klimaschutz und ein entsprechendes Gesetz noch in diesem Jahr aus. Die von Parents for Future initiierte Petition liegt unter den 10 erfolgreichsten Petitionen, die je dem Bundestag gestellt wurden. Sie wird voraussichtlich am 23.09.2019 verhandelt. Aktuelle Meldungen erhalten Sie auf der Petitionswebsite.
Der Kreislauf des Giftes geht in eine neue Runde: Das in den Süden exportierte Gift kommt zurück nach Europa
Wie der Tagesspiegel am 30.06.2019 berichtete, hat die Geografin Larissa Mies Bombardi eine Abhandlung über den Einsatz von Agrargiften in Brasilien veröffentlicht. In Brasilien werden jährlich eine Million Tonnen Pestizide ausgebracht. Von den in Brasilien zugelassenen 500 Pestiziden sind 150 in der EU verboten. Es wird mit bis zu 16-facher Aufwandmenge als durchschnittlich in Europa üblich gespritzt. Dies wird ermöglicht durch andere Rahmenbedingungen: Für Glyphosat sind in Soja 200 mal mehr Rückstände erlaubt, im Trinkwasser 5000 mal mehr als in Europa. Wer die Zulassungspraxis und die "Kontrolldichte" hierzulande kennt - diese ist mitnichten ansatzweise geeignet, um Sicherheit zu garantieren - mag sich nicht vorstellen, was für Brasilien bedeutet. In Südamerika wird seit Jahren auf die katastrophalen Folgen für die Bevölkerung hingewiesen - und das das Gift den Weg zurück zu den Ländern findet, aus denen es ursprünglich exportiert wurde, ist seit Jahrzehnten bekannt. So sind auch die Menschen der ersten Welt irgendwann Leidtragende des Giftexports.
Presse- und Medienspiegel
SVZ online: "Deshalb hat Landwirt Frank Hartmann auf Bio umgestellt", Anke Lübbert, 23.02.2020 - Artikel bereits am 14.07.2019 in der TAZ erschienen.
SVZ: "Kein Gesundheitsrisiko : US-Umweltbehörde stützt Bayer weiter im Glyphosat-Konflikt", dpa, 31.01.2020.
TAZ: "Umstellung auf Öko-Landwirtschaft: Biobauer mit Hindernissen", Nele Spandick, 19.01.2020.
TAZ: "Chemieriese will Image verbessern: Sponsored by Bayer", Andreas Wyputta, 10.01.2020.
TAZ: "Rettungsplan für Insekten: Wir müssen jetzt handeln", Sara Wess, 08.01.2020.
SVZ: "Agrarministerin Otte-Kinast: Habe Angst, dass Bauernprotest radikaler wird", Dirk Fisser, 04.01.2020.
TAZ: "Umweltbelastung durch Nitrat: Wasserverschmutzung? Wir doch nicht", Jost Maurin, 27.12.2019.
TAZ: "Kommentar: Agrargipfel im Kanzleramt - Mit dem Traktor gegen die Wand", Jost Maurin, 02.12.2019.
TAZ: "Bauernproteste gegen Umweltauflagen Die Lügen der Bauernflüsterer", Jost Maurin, 25.11.2019.
TAZ: "Große Bauernproteste auf AfD-Linie Die dicksten Kartoffeln", Jost Maurin, 17.10.2019
DLF: "Proteste bei Agrarministerkonferenz: Bauern befürchten zu viel Insektenschutz", Anke Petermann, 27.09.2019.
SZ: "Vogelsterben:Töten Insektizide Vögel?", Tina Baier, 13.09.2019.
Tagesschau: "Unkrautvernichter: Bahn will weniger Glyphosat versprühen", 30.08.2019.
TAZ: "Giftiges Pestizid an Zitrusfrüchten - Gefahr für ungeborene Kinder", Jost Maurin, 26.08.2019.
TopAgrar: "Studie: Kleine Ackerfläche fördern Biodiversität", Friederike Mund, 09.08.2019.
TAZ: "Umstellung auf Öko-Landwirtschaft: Öko wider Willen", Anke Lübbert, 14.07.2019.
SZ: "Artensterben:In der Natur ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten", Tina Baier, 02.07.2019.
Finanznachrichten.de: "Erfolg für Bundestagspetition "Pestizidkontrolle" - Starkes Votum für den Schutz der Bienen", 02.05.2019.
Schwäbische: "Naturschützer nehmen sich Agrargifte vor", Ralf Müller, 02.05.2019.
DLF: "NABU-Präsident „Ein kleiner Zirkel bestimmt die Agrarpolitik“, Jule Reimer, 29.04.2019.
SRF Tagesschau: "Problem in der Landwirtschaft - Böden von Bio-Bauern mit Pestiziden belastet", 07.04.2019.
Schrot&Korn: "Ackergift (f)liegt in der Luft", 4/2019.
Wallstreet Online: "Bauernverband greift Schulze wegen geplanter Pestizid-Auflagen an", dpa-AFX, 25.03.2019.
TAZ: "Streit über Pestizid-Zulassung: Umweltbundesamt fordert Stopp von 18 Ackergiften", Hanna Gersmann, 14.03.2019.
Mehr… Weniger…Pestizid-Verfachtung: Studie "Baumrinde 2018" bringt umfangreiche Kontaminierung zu Tage
Am Mittwoch, dem 13.02.2019, wurden die Ergebnisse der Studie zur Pestizidverfrachtung in Deutschland "Baumrinde 2018" auf der Biofach-Messe der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Studie nutzte die Schwammeigenschaft abgestorbener Baumborke, die sie als Schadstofffänger prädestinieren. Auf unsere Initiative hin nahm auch die Pestizidfreie Kommune Stadt Schwerin an der Untersuchung teil.
Mehr… Weniger…Mit 35.000 Menschen in Berlin für eine enkeltaugliche Landwirtschaft auf der Straße!
Die "Wir haben es satt!"-Demo, die am Samstag, dem 19.01.2019 in der Berlin zum neunten Mal stattfand, war die Größte und Bunteste aller Zeiten. 171 Traktoren aus ganz Deutschland flankierten die Menschen unterschiedlichster Herkunft. Was alle vereinte, war die Sorge um eine durch Gentech, Pestizide, Konzernmacht und gekaufte Politik zerstörte Umwelt und Nahrungsgrundlage.
Mehr… Weniger…"Leben ohne Ackergift - das unbeugsame Dorf im Vinschgau" - Dokumentation über den "Malser Weg" ausgestrahlt
Die Dokumentation "Leben ohne Ackergift - das unbeugsame Dorf im Vinschgau" begleitet die südtiroler Pestizidrebellen aus Mals auf ihrem Weg hin zu einer giftfreien Landwirtschaft. Mutmachende Momentaufnahme.
55 Jahre "Stummer Frühling" - Jahrestag des Erscheinens des Umwelt- und Naturschutzklassikers
Am 27.09.2017 jährte sich zum 55. Mal das Erscheinen des Buches "Silent Spring" von Rachel Carson. Die Amerikanische Wissenschaftlerin und Buchautoren gilt als die Begründerin der internationalen Umweltbewegung und Ihr "Stummer Frühling" als die Initialzündung für die gesellschaftliche Diskussion über die Folgen der Nutzung chemisch-synthetischer Pestizide. Carson beschreibt in Ihrem Buch eindrücklich, warum die Gifte hergestellt und eingesetzt werden und warum Politik und Industrie wenig an der Offenlegung der Schattenseiten der Pestizide interessiert sind.
Ihr Buch führte 1962 zu einem Ruck durch die USA und später auch zu kritischen Stimmen in Deutschland. Vor Veröffentlichung des Buches wurden Auszüge im Magazin Der New Yorker veröffentlicht - in Deutschland druckte Der Spiegel mehrfach Textpassagen ab und nahm auch noch Jahre später darauf Bezug.
Der Tannenhof Meißer ehrte Rachel Carson bereits 2015 durch die Einrichtung des "Rachel-Carson-Weges", der nun die verschiedenen Blühflächen und den Beobachtungsturm auf der "Beobachtungsfläche" verbindet. Besucher sind jederzeit willkommen!
fridays4future bekommen Unterstützung - nach scientists4future nun farmers4future!
Seit Monaten gehen Schüler_innen freitags auf die Strasse, um für unser aller Zukunft einzutreten: Die durch die Industrielobby gesteuerte Politik und das Festhalten am Mantra des ewigen Wachstums sind nicht geeignet, eine lebenswerte Zukunft herbeizuführen, so die Demonstrierenden. Am 12.03.2019 erhielten die Kinder breite Unterstützung von der Initiative #scientists4future. Deren Stellungnahme zum Klimawandel und zum Versagen der Politik macht auch vor grundlegender Systemkritik nicht halt. Nachdem sich auch die Eltern der klimastreikenden Kinder mit #parents4future formiert haben, ist es an der Zeit, dass sich auch in der Landwirtschaft etwas bewegt.
Mehr… Weniger…Bundestagspetition Pestizidkontrolle erfolgreich!
Auch die von Bienenbotschafter Thomas Radetzki initiierte Petition "Pestizidkontrolle" erreichte über 70.000 Unterstützer und muss daher vom Bundestag behandelt werden. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Petitionswebsite.
Gyphosat trägt erheblich zu Krebserkrankung bei - Bayer verliert vor Gericht
Wie der Deutschlandfunk mitteilte, wurde am Mittwoch, dem 20.03.2019, bekannt, dass Bayer erneut in einem Prozess um das krebserzeugende Pestizid Glyphosat verloren hat. Es handelt sich also offenbar nicht um einen Einzelfall und es warten derzeit noch 11.000 weitere Klagen. Interessant am aktuellen Urteil ist, dass Monsanto zunächst erwirken konnte, dass die Frage des Zusammenhangs zwischen der Krebserkrankung und Glyphosat und die Frage, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte, getrennt verhandelt werden. Nachdem nun die erste Frage zuungunsten des Pestizidherstellers geklärt wurde, wird es im zweiten Teil über die Verantwortung des Konzerns und die damit einhergehende Schadensersatzsumme gehen.
Das Urteil ist nicht nur ein wegweisendes Zeichen in die richtige Richtung, sondern dieses Zeichen wird auch verstanden - zunächst von den Kapitalgebern. Die Süddeutsche Zeitung spricht von panischen Aktienverkäufen, die sich am Tage der Urteilsverkündung abgespielt hätten.
Der Spiegel sieht im Engagement zivilgesellschaftlicher Umweltorganisationen Lobbyismus gegen Glyphosat und die industrielle Landwirtschaft. Es wird davon gesprochen, das Glyphosat zur Krebserkrankung "eines Mannes" beigetragen hätte. In naher Zukunft könnte sich zeigen, dass diese Darstellungsweise ähnlich irreführend ist, wie die Verharmlosung der Gifte durch Monsanto.
DLF: Warum Bauern den Boden unter den Füßen verlieren
Das Feature "Die dünne Haut der Erde" widmete sich am 26.02.2019 dem Boden, seinen Eigenschaften und seinem Einfluss auf Ackerbau und Klima. Wissenschaftlich ist unbestritten, dass chemisch-synthetischer Kunstdünger und Pestizide künstlich für kurze Zeit hohe Erträge liefern - der Boden wird gedopt, wie es Burkhard Roloff ausdrückt. Die chemiebasierte industrielle Landwirtschaft sehe das so "Der Boden ist eigentlich nur Substanz, wo die Wurzel sich festhält." - es werde nur die Nutzpflanze gedüngt, der Boden und mit ihm das Bodenleben spiele jedoch keine Rolle.
Mehr… Weniger…Bayern: 1,7 Millionen Bürger wählen Artenvielfalt
Es ist ein herber Schlag für die chemische Industrie und pestizidfreundliche Behörden: In Bayern engagierten sich 1,7 Millionen Menschen im Rahmen des Volksbegehrens "Artenvielfalt – Rettet die Bienen!“ - das entspricht 18,4 % aller Wahlberechtigten Bürger_innen Bayerns. Sie unterstreichen damit: Ein "weiter so wie bisher" darf es nicht gehen, wenn wir retten wollen, was noch übrig ist. Das Insektensterben ist - anders als von pestizidfreundlichen Behörden verlautbart - real. Bei einem weiteren linearen Rückgang von derzeit 2,5 %/Jahr droht der Welt, wie wir sie kennen ein baldiges Ende.
Mehr… Weniger…"Wenn Pflanzen braun werden" - bereitet das LALLF auf kommende Herbizidschäden vor?
Das LALLF hat zwischen 01.02.2018 und 05.02.2019 in zumindest drei Zeitungsartikeln der SVZ und des Express auf mögliche Schäden an immergrünen Pflanzen durch angebliche "Frosttrockenins" hingewiesen. Bis jetzt hat sich der Winter nicht durch sonderlich tiefe Temperaturen bemerkbar gemacht. Daher stimmt das Einschalten insbesondere des Pflanzenschutzdienstes des LALLFs in einem gartenbaulichen Belang nachdenklich. Soll auf zu erwartende Schäden durch frühjährliche Herbizidspritzungen vorbereitet werden. Oder wird erwartet, dass die herbstliche Ausbringung von pflanzenvernichtenden Ackergiften zu spätzeichnenden Symtomen an den Immergrünen führen wird? Uns sind derartige Schäden nicht neu: Sie sind seit mehreren Jahren im Umfeld von Ackerflächen bis in die Stadt Schwerin zu beobachten an Kirschlorbeer, Bambus, Rhododendron, Eiben, Thuja ... . Herbizide sollen Pflanzen töten und schwächen Pflanzen, wenn sie diesen nicht in akut lethalen Dosen sondern latent niedrigen Konzentrationen ausgesetzt sind.
Mehr… Weniger…Gift im System: Reporter decken intransparenten Pestizid-Zulassungsprozess auf
Wie wird zugelassen - auf dem Papier und in Realität. Was wird zugelassen und basierend auf welchen Grundlagen. Wie kann die Arbeit von Industrie und Behörden geprüft werden? Ein Autorenkollektiv des bayerischen Rundfunks hat den europäischen Zulassungsprozess unter die Lupe genommen und eklatante Zustände festgestellt: Die Behörden werden von den Pestizidherstellern mit bis zu 15.000 Seiten Antragsunterlagen überschwemmt, die dann offensichtlich nicht vollumfänglich kritisch geprüft werden. Der BR hat die Zulassungsunterlagen von 25 Pestiziden untersucht, deren zulassung in den vergangenen Jahren verlängert wurde. Die Prüfung der die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit betreffenden Passagen ergab, dass die Behörden die Aussagen der Hersteller in weiten Teilen "copy and paste" übernommen haben - absatzweise und wortwörtlich. Die Kopie von Texten ohne die Angabe der Quelle und Kenntlichmachung der wortwörtlichen Übernahme gilt in der Wissenschaft als Plagiat. Die europäische Pestizid-Zulassungsbehörde sieht ihr tun jedoch gelassen: Man müsse ja nicht alles neu schreiben ... .
Bhopal-Pestizidunfall jährt sich zum 34. Mal. Tausende starben - in Deutschland fällt die Erinnerung aus
Zensur im Namen des Urheberrechtes? Zulassungsbehörde verklagt MDR wegen Veröffentlichung brisanter Glyphosatpapiere
Wie Netzpolitik.org am 12.11.2018 berichtete, verklagte das für die Zulassung des Giftes Glyphosat zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) den MDR wegen der Veröffentlichung angeblich urheberrechtlich geschützter Dokumente. Der MDR hatte im Rahmen seiner FAKT-Reportage die Herunterspielung von Krebsbefunden dokumentiert und veröffentlichte die entsprechende BfR-Stellungnahme auf seiner Website. Daraufhin verklagte das BfR den MDR aufgrund der Verletzung geistigen Eigentums und wendete hierfür rund 80.000 € an Steuergeldern auf. Dies, obwohl das strittige Dokument bereits während des Prozesses wieder öffentlich einsehbar war - die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hatte es online gestellt.
Mehr… Weniger…Bayer täuscht Öffentlichkeit überwältigende Studienlage vor
Wie die TAZ am 12.11.2018 berichtete, hat Bayer die Diskussion um die krebserzeugende Wirkung des Totalherbizids Glyphosat, welches auch in unserer Umgebung zum Einsatz kommt, durch eine falsche Behauptung beeinflusst. Bayer gab an, mehr als 800 internationale Studien würden nachweisen, dass das Gift nicht krebserregend sei. Recherchen der TAZ-Redaktion ergaben, dass sich lediglich 50 Studien überhaupt mit der Frage der Krebserzeugung auseinander setzten. Und diese zeichnen ein ambivalentes Bild: Einige der Studien weisen ein mögliches Krebsrisiko nach, was allerdings die zuständigen Behörden wie das BfR nicht davon abhielt, Glyphosat weiter zuzulassen.
Die Bayer-AG reagierte auf die TAZ-Berichterstattung durch Umformulierung einiger veröffentlichter Aussagen. Nun heißt es unter anderem: „Mehr als 800 wissenschaftliche Studien und Aufsichtsbehörden weltweit haben bestätigt, dass Glyphosat sicher ist, wenn es entsprechend den Anwendungshinweisen verwendet wird“.
Zerstörung des Moorbiotops durch "Drainageinstandsetzung"?
Johannes Meißer machte im Oktober 2018 sowohl die SVZ als auch die Untere Naturschutzbehörde auf Baumaßnahmen aufmerksam, die sich über hunderte Meter in der Nähe eines Feuchtbiotops an der Bahnstrecke Schwerin-Lübstorf dem Ende näherten: Quer über die industriell bewirtschafteten Äcker zogen sich zugeschüttete Gräben, in denen sich Rohre mit großem Durchmesser verbargen. In der Nähe des erst kürzlich aufwendig von der Bahn geschützten Biotops endete ein Rohr. Wenn dieses auf der vorgesehenen Tiefe geöffnet würde, läge die Öffnung deutlich unter dem Wasserstand, den das Biotop nach dem regenlosen Sommer 2018 noch aufwies. Eine Entwässerung mittels des Rohrs käme damit einer Zerstörung des Biotops gleich.
Mehr… Weniger…Monsanto von Pestizidopfer verklagt - wegweisendes Urteil
Weltweit sind hunderttausende Menschen direkt der Giftwirkung von Pestiziden ausgesetzt: sie bringen sie aus, sie leben in der Nähe "behandelter" Äcker und sie müssen auf vergiftetes Grundwasser zurückgreifen. Der Kläger DeWayne Johnson, der als Platzwart eines Sportplatzes bis zu 30 Mal pro Jahr glyphosathaltige Pestizide auf dem Gelände von Schulen ausgebrachte, erkrankte am unheilbaren Non-Hodgkin-Lymphom und erwirkte nun von einem kalifornischen Geschworenengericht eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 289 Millionen Dollar.
Bayer macht darauf aufmerksam, dass es sich um ein erstinstanzliches Urteil handelt und plant, gegen das Urteil vorzugehen.
Das Gerichtsurteil sorgte bereits für einen Kurssturz der Bayer-Monsanto-Aktie. Was bedeutet der Ausgang dieses ersten Prozesses für Bayer und wie ist die Fusion von Bayer und Monsanto in diesem Licht einzuordnen: Gaby Weber analysiert.
Indien macht es uns vor: ganze Bundesländer stellen komplett auf Bio um
Während Österreich mit einem Bio-Anteil an landwirtschaftlicher Fläche von 20 % in Europa Spitzenreiter ist, kommt die indische Region Darjeeling, Ursprung des bekannten Schwarztees, auf mittlerweile über 30 %. Neben Sikkim haben kürzlich weitere Bundesstaaten den Schutz von Mensch und Umwelt durch Bioanbau parlamentarisch beschlossen - während bei uns noch immer Gifte "zur Ernährung der Menschheit" eingesetzt werden.
Neue Broschüre veröffentlicht: Boden los
In der neuen Ausgabe der Münchener Stadtgespräche dreht sich alles um den Boden: Wie die Menschen ihn nutzen, welche Auswirkungen Gifteinsätze und Versiegelung haben. Und natürlich, wie es besser gemacht werden kann. Eine spannende Lektüre!
Latente Pestizidbelastung aufspüren: Bundesweite Baumrindenuntersuchung initiiert
Erlensterben, Ulmensterben, Sandornsterben - flächendeckendes Aussterben hat immer viele Gründe, ist multikausal. Eine generelle Schwächung der Organismen durch Pestizide ist jedoch sehr wahrscheinlich, und würde die Tür für "Schaderreger" weit öffenn. Pestizide machen nicht am Rand industrieller Monokulturen halt, sondern treiben über viele Kilometer bis hinein in die Städte. Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft führt 2018 eine umfangreiche Studie zur Analyse von Baumrinden auf Pestizidrückstände durch. Damit soll ein Beitrag für eine belastbare Grundlage für die Abschätzung der Luftverfrachtung von Ackergiften geschaffen werden. Bereits 2015 führte eine Baumrindenstudie die Verfrachtung von Ackergiften auf Bio-Kulturen über mehrere Kilometer Entfernung zu Tage. Darüber hinaus hat eine Pilotstudie 2017 gezeigt, dass selbst an städtischen Standorten, wie dem Englischen Garten in München, Pestizide nachweisbar sind.
»Politische Lindenblütenaktion« - flächendeckende Kontamination von Bio-Lebensmitteln wird öffentlich gemacht
Der Bio Hersteller und Händler Heuschrecke Naturkost GmbH, vertreibt in diesem Frühjahr einen Lindenblütentee aus Wildsammlung mit konventioneller Auslobung und deklariertem Glyphosatgehalt. Das Ganze nennt sich »Politische Lindenblütenaktion« und ist auch als solche auf den Lindenblütentee-Packungen ausgeschrieben. Eine solche Aktion ist lange überfällig aufgrund der steigenden Hintergrundbelastung aller Lebensmittel mit den in der industriellen Landwirtschaft ausgebrachten Giften.
Mehr… Weniger…Jetzt pestizidfrei verpachten!
Das Umweltinstitut München hat die Initiative "pestizidfrei verpachten" ins Leben gerufen - dort finden Sie umfangreiche Informationen darüber, wie Sie ihren Grund und Boden vor Vergiftung durch den Pächter bewahren können. Schützen Sie Ihr Eigentum und fordern Sie von Ihrem Pächter eine pestizidfreie, humusaufbauende Bewirtschaftung!
Umfassender Bericht über die Folgen von Pestizidabdrift auf Wendländischen Biohof veröffentlicht
Die TAZ berichtete in einem umfangreichen Artikel am 09.06.2018 "Vom Winde vergiftet" über die Folgen einer Pestizidabdrift auf einen als solidarische Landwirtschaft geführten Biobetrieb. Das mit H351 "Kann vermutlich Krebs erzeugen" gekennzeichnete Bodenherbizid Aclonifen war von einem konventionellen Landwirt auf seine Petersilienkulturen ausgebracht worden und setzte sich dort im Oberboden fest, um aufkeimende Beikräuter längerfristig zu töten.
Mehr… Weniger…Mit Anwaltsgewalt für das Gift: Chemiekonzerne klagen gegen Neonikotinoid-Verbote
Als die EU-Kommission im Jahr 2013 Einschränkungen bei der Verwendung von drei Pestiziden, sogenannten Neonikotinoiden, verhängte, klagten die Chemiekonzerne Bayer und Syngenta dagegen. Mit diesen Klagen gegen die EU-Verbote der bienenschädlichen Insektengifte sind die Konzerne nun vor dem EU-Gericht gescheitert. Einer Klage des Chemiekonzerns BASF wurde hingegen weitgehend stattgegeben.
Schweizer Volksbegehren gegen Pestizide erfolgreich abgeschlossen
Laut der Neuen Züricher Zeitung sind nach Angaben des Initiativkomitees »Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide«, genügend Unterschriften für das Volksbegehren zusammengekommen. Am 25. Mai, kurz vor Ablauf der Sammelfrist am 29. Mai, sollen sie der Bundeskanzlei überreicht werden.
Mehr… Weniger…Gerichtsurteil gegen Vertuschungstaktik des Verbraucherschutzministeriums - Versteck hinter "Geschäftsgeheimnis" abgewehrt
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hatte dem Umweltinstitut München eine Auskunft darüber verweigert, ob Anträge für eine Zulassung von bestimmten Pestiziden vorliegen und dies mit dem berechtigten Interesse der Pestizidhersteller begründet, diese Information als Geschäftsgeheimnis zu schützen. Daraufhin verweigerte auch die Bundesregierung eine öffentliche Ausssage gegenüber dem Bundestag zu diesem Thema mit Verweis auf EU-Recht und das Geschäftsgeheimnis.
Mehr… Weniger…Urteil zugunsten von Tierschützern: Freispruch nach Einbruch in Tierstall
Wie das Oberlandesgericht Naumburg bestätigte, droht Tierschützern, die in Ställe eindringen, um Mißstände aufzudecken, in bestimmten Fällen keine Bestrafung. Ein Beispiel für derartige Einbrüche, die dabei gesicherten Beweise und die Reaktion der Behörden hat MDR Investigativ dokumentiert. Die Große Koalition hatte den Einbruch in Tierställe als neuen Tatbestand gezielt sanktionieren wollen - mit diesem Urteil (Az. 2 Rv 157/17) wird dies nun schwieriger. So sei Hausfriedensbruch nicht rechtswidrig, wenn von einem "rechtfertigenden Notstand" auszugehen ist.
Mehr… Weniger…Aktuelle Stimmen aus Presse und Medien 5/2018
Hansjörg Rotermann von der Agrargemeinschaft Lübstorf freut sich über die gelben Raps-Äcker: "... es muss den Leuten klar sein, dass wir nicht alles der Natur überlassen können. Dann ernten wir nämlich nichts. ... Und bevor das Geschrei wieder groß wird: Wir arbeiten nicht gegen die Bienen, sondern sehr gut mit einem Imker zusammen. Seine Tiere stehen direkt bei uns am Rapsfeld". "Glyphosat ist Medizin"-Minister Backhaus holt hingegen zur Kehrtwende aus: „wir brauchen mehr Hecken, Brachen und breite Feldränder“. Behörden und Bauernverband haben da Probleme, Schritt zu halten:
Mehr… Weniger…Weihnachtsbaumanbauer: Schwenk auf enkeltauglich?
In den Inhalten des Weihnachtsbaum- und Schnittgrün-Fachmagazins "Nadeljournal" scheint sich ein Grün-Ruck abzuzeichnen. Nach Jahrzehnten der auf Kunstdünger und unhinterfragten Pestizideinsatz setzenden "konventionellen Produktion" werden seit einigen Monaten Regenwurm und Pestizidreduktion thematisiert. In der Maiausgabe 2018 wird sogar das Pflanzen der Setzlinge in angesäte Blühwiesen vorgestellt - ein Verfahren, welches wir in diesem Jahr ebenfalls erstmals bei Neuanpflanzungen umsetzen.
Mehr… Weniger…Nun wissenschaftlich untermauert: Eklatante Regelbrüche in Glyphosat-Zulassungsprozess
Am 14.3.2018 erschien die Publikation "Pesticides and public health: an analysis of the regulatory approach to assessing the carcinogenicity of glyphosate in the European Union" im Journal of Epidemiology and Community Health.
Mehr… Weniger…Schutz der Kulturlandschaft: Arbeitskreis Heckenschutz richtet offenen Brief an NRW Umweltministerium
Der Brief wurde als Reaktion auf die Tagung »Rückgang der Insekten« am 17.2.2018 in Münster, im Institut für Landschaftsökologie, vom Arbeitskreis Heckenschutz verfasst und versteht sich als Aufruf für die Rückgewinnung kommunaler Wegseitenränder. Wir engagieren uns vor Ort mit unserer Aktion "Benjes 1000" für artenreiche Feldhecken.
Aktuelle Stimmen aus Presse und Medien 3/2018
"Wir haben nicht in erster Linie ein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem", konstatierte die umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Mignon Schwenke, am Donnerstag im Landtag in Schwerin. Mit Forschung allein könne den Insekten nicht geholfen werden.
Mehr… Weniger…"Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft" gegründet
Endlich, das war lange überfällig: Bio-Anbau und "konventionell" Gift ausbringende Industriebetriebe sind unvereinbar, da das Gift des Einen nicht vor dem Acker und den Ackerfrüchten des Anderen halt macht. Auf der Messe BIOFACH in Nürnberg stellte sich am 14.02.2018 das Bündnis "Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft" vor, welches zur Gründung aus 23 Bio-Produzenten und Anbauern besteht. Die Hoffnung ist, dass neben der zivilgesellschaftlichen nun auch die ökonomische Dimension mit ins Boot kommt – und somit die politische Wirksamkeit verbessert wird. Denn über eine Million Unterschriften und zehntausende Menschen auf der Straße haben bisher Wille zur Veränderung gezeigt - die Politik folgt jedoch anderen Maximen ... . Lesen Sie das Interview der TAZ mit Johannes Heimrath, dem Initiator des Bündnisses.
Sonderausschuss nimmt Zulassungsbehörden unter die Lupe
Wie aus einer Presseerklärung der Grünen im Europaparlament hervorgeht, hat die Konferenz der Vorsitzenden der Fraktionen im Europäischen Parlament am 18. Januar 2018 einen Sonderausschuss beschlossen. Dieser soll die verlängerte Zulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat und die generelle Zulassung von Pestiziden in der Europäischen Union untersuchen. Ska Keller, Vorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, begrüßt den Erfolg des öffentlichen Protests: „Es ist auch der Erfolg der Umweltschützer, Aktivisten und des öffentlichen Protests, dass die undurchsichtigen Zulassungsverfahren für Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel untersucht werden. Der Sonderausschuss muss die Europäischen Agenturen für Lebensmittelsicherheit und Chemikalien (EFSA, ECHA) genau unter die Lupe nehmen und die unrühmliche Rolle des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aufarbeiten. Aufgabe des Sonderausschusses wird sein, genau zu beleuchten, inwieweit wissenschaftliche Standards oder Interessen der Agrarkonzerne die Entscheidung der Verantwortlichen lenken.“
Schwerin vollzieht Glyphosatausstieg
Wie die SVZ am 13.03.2017 berichtete, will die Landeshauptstadt in Sachen Bevölkerungs- und Umweltschutz nun endlich nachziehen und Pestizide vom kommunalen Grün wie auch von verpachteten Flächen verbannen. Grundlage dafür war offenbar ein Antrag der SPD-Fraktion vom 15.01.2018, in dem ein erster Schritt hin zu einer pestizidfreien Stadt Schwerin erwogen wurde. Die Entscheidung gegen Gifte in Feld und Flur wird auch Auswirkungen auf Gemeindeflächen im Bereich Lübstorf haben.
Mehr… Weniger…"Wir haben es satt"-Demo in Berlin, Doku "Roundup - der Prozess" vorgestellt
Am Samstag, dem 20.01.2017 gingen wieder zehntausende Menschen in Berlin für eine zukunftssichere, also ökologisch-soziale Landwirtschaft auf die Straße. Die Route führte dieses Jahr erstmals vom Hauptbahnhof am Tagungsort der Konferenz der europäischen Agrarminister vorbei zum Brandenburger Tor. Das deutsche Fernsehen berichtete ausführlich.
Wie in den vergangenen Jahren waren Abgesandte des Tannenhof Meißer wieder mit aussagekräftigen Botschaften vertreten. In diesem Jahr wurde mit "Gentech und Pestizide - Bauernfeind und Bauerntod" und "Landverpächter! Kündigt den Pestizidspritzern!" explizit auf die agrochemische Tretmühle und den Zusammenhang zwischen Protagonisten und Ermöglichern aufmerksam gemacht. 33.000 Konsumenten, BäuerInnen und engagierten Umweltschützer zeigten, wie satt sie Agrarindustrie haben.
Mehr… Weniger…Pestizidfreie Kommune Rostock verbietet Glyphosat auf Grünflächen
Wie das Nordmagazin sowie die Ostseezeitung berichtet, hat Rostock als erste Kommune in Mecklenburg-Vorpommern den Einsatz des Ackergifts Glyphosat, wie auch aller anderen Pestizide auf kommunalen Flächen verboten. Wann folgt die Landeshauptstadt und Touristenhochburg Schwerin dem positiven Beispiel der maritimen Metropole? Ein Anfang wäre es, die Schweriner über den Vorstoß der Rostocker in Kenntnis zu setzen ... .
Es bleibt die Frage, warum sich ein kleines Land wie Sri Lanka gegen den Druck der Agrarindustrie behaupten kann und Glyphosat bereits verbot, während in Deutschland das Gift lediglich Koalitionsverhandlungen erschwert ... .
Das es auch in Deutschland - und schnell - geht, zeigen die zahlreichen Gemeinden außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, die Pestizideinsätzen "Tschüss" sagen:
- Kitzingen steigt "halb" aus
- Stadt Solingen verbietet Glyphosateinsatz auf eigenen (landwirtschaftlichen) Flächen - auf Druck der lokalen Linkspartei
- Marktgemeinde Eiterfeld verzichtet auf Glyphosat
- Glyphosat wird auf städtischen Flächen in Osnabrück verboten (Mehrheit gegen CDU)
- Bad-Dürrheim verzichtet auf Glyphosat
- Murnau und Oberau untersagen Glyphosateinsatz auch auf verpachteten Flächen
Glyphosat: UN-Sonderberichterstatter fordert Schutz der Kinder - Industrie fordert Schadenersatz
Der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, gefährliche Substanzen und Abfälle fordert in seinem in der FAZ veröffentlichten Plädoyer einen wirksamen Verbot gefährlicher Substanzen wie Glyphosat, um insbesondere besonders gefährdete Menschen zu schützen. Kinder wüchsen „mit einem Schadstoffcocktail aus Unkrautvernichtern, Insektiziden und Fungiziden auf“, die Kinderärzte bereits als „stille Pandemie“ bezeichneten. Da Kinder bisher im Zulassungsprozess keine Rolle spielen, obwohl sie im Verhältnis zu ihrer Größe sehr viel mehr äßen, atmeten und tränken als Erwachsene. Daher seien auch „geringe Einwirkungen im Kindesalter“ mit irreversiblen Gesundheitsschäden verbunden, die jedoch in den meisten Fällen nicht mit der Pestizidexposition in Verbindung gebracht werden könnten – was die Verantwortlichen regelmäßig der Verantwortung entzöge.
Mehr… Weniger…Pestizide: Besonders schutzbedüftige Zonen sind hochgradig kontaminiert
Die die Schweizer Richtlinien zum Einsatz von Pestiziden definieren "sensible Zonen" - dies sind von der Bevölkerung stark frequentierte bzw. insbesondere von gefährdeten Personengruppen aufgesuchte Bereiche. Hierzu zählen Kindergärten, Schulhöfe und Kinderspielplätze, sowie Parks und Grünflächen von Pflegeeinrichtungen.
Die Kampagne "saubere Luft", die vom Umweltinstitut München initiiert wurde, fand ein jähes Ende, nachdem die Plakatierfirma eine nicht präzisierte "rechtliche Drohung" erhalten hatte.
Mehr… Weniger…Dienstaufsichtsbeschwerde gegen deutsche Glyphosat-Zulassungsbehörde
Das von der Zivilgesellschaft getragene Umweltinstitut München reichte am 10.10.2017 Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel ein.
Mehr… Weniger…Interessierte Bürger informierten sich über Blühwiesen und die Auswirkungen der pestizidbasierten Landwirtschaft
Bei insgesamt vier Führungen, die im Juni bis August auf der "Beobachtungsfläche" des Tannenhof Meißer stattfanden, informierten sich Familien und ökologisch interessierte Bürgerinnen und Bürger über die Anlage und Pflege von Blühflächen. Neben Fragen zum ökologischen Nutzen wurden auch die Auswirkungen von Pestiziden auf Flora und Fauna anhand aktueller Beispiele diskutiert. Die vom Tannenhof Meißer geschaffenen und im Rahmen der Inititative "BienenBlütenReich" geförderten Blühflächen standen im Juli und August in voller Blüte und halfen so, die sommerliche Trachtlücke zu schließen. Neben den Bienen erfreuten sich auch zahllose Libellen, Wildbienen und Hummeln der nektarspendenden Blütenpracht.
Durch eine angepasste Mahd soll die Blütenvielfalt auch im nächsten Jahr gesichert werden. BesucherInnen haben auch weiterhin die Möglichkeit, die "Wildheit" des Blütenmeeres zu erkunden. Die Blühflächen sind weiterhin rund um die Uhr frei begehbar.
Übrigens: Blumen, Wildgräser und Leguminosen auf dem Feld sind nicht nur Lebensraum und Blickfang, sondern verbessern nachhaltig Boden und Bodenstruktur. Wer "wilde Zonen" schafft, ist Saatkünstler.
Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch Behörden
Der aktuelle Bericht "Glyphosat und Krebs: Systematischer Regelbruch durch die Behörden" zum Vorgehen der Behörden im Zulassungsverfahren von Glyphosat deckt unverantwortliche Verschleierungstaktiken auf: Studien, die Krebsbefunde aufwiesen, wurden aus dem Zulassungsprozess ausgeschlossen und "historische Kontrollen" genutzt, um Tatsachen bis zur Unkenntlichkeit zu verdrehen. Einen Kurzbericht finden Sie hier.
Verbraucherschutzbericht M-V veröffentlicht - Pestiziddämpfe mit Knoblauchgeruch in Kontext gesetzt
Der Bericht "Verbraucherschutz im Fokus 2016" widmet sich ab Seite 56 der Pestizidproblematik. Eine alternative Sichtweise zur Gesundheitsgefahr von Pestiziden können Sie unserer Literatursammlung entnehmen.
Fichte ist Baum des Jahres 2017
Der „Brotbaum der deutschen Forstwirtschaft" und seit dem 19. Jahrhundert der Weihnachtsbaum schlechthin - die Fichte. Lesen sie hier Wissenswertes über den von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung gekürten Nadelbaum.
Meilenstein gegen Ackergifte: 1 Million Unterschriften gegen Glyphosat
Nunmehr über eine Million Europäer haben eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) unterzeichnet, um Glyphosat zu verbieten, das EU-Pestizid-Genehmigungsverfahren zu reformieren und verbindliche Ziele zu setzen, um die Verwendung von Pestiziden in der EU zu verringern. Diese Europäische Bürgerinitiative hat die Anforderungen der EU in weniger als fünf Monaten erreicht und ist damit die am schnellsten wachsende EBI, seit die EU dieses Instrument im Jahr 2012 eingeführt hat.
Die Europäische Kommission ist nun gesetzlich verpflichtet, auf die Forderungen der Europäer zu antworten und sie bei ihren anstehenden Entscheidungen zu beachten.
Glyphosatbewertung erneut in Frage gestellt
Christopher Portier, ehemaliger Direktor des National Institute of Environmental Health Sciences der USA weist dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), der Europäischen Lebensmittelbhörde (EFSA) und der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eklatante Fehler bei der Glyphosatbewertung nach ... . Wiedereinmal ist die Frage zu stellen: Ist Wissenschaft käuflich?
Neue Bauernregeln veröffentlicht
Das Bundesumweltministerium hat eine künstlerische Interpretation der brennenden landwirtschaftlichen Themen publiziert. Auf eine gesamtgesellschaftliche Diskussion mit zeitnahen Folgen lässt sich hoffen.